Position des Städtebundes zum russischen Angriffskrieg

Calender Icon 1. Juni 2022

Auf der Delegiertenversammlung am 28. Mai 2022 beschloss der Städtebund DIE HANSE einstimmig eine Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine und zum Umgang mit den russischen und belarussischen Hansestädten.

Hanse_Stand with Ukraine

Der Beschlusstext lautet wie folgt:

„Der Städtebund DIE HANSE steht für Zusammenarbeit und Austausch, für ein geeintes und friedliches Europa. Den Krieg Russlands gegen die Ukraine verurteilen wir auf das Schärfste. Unsere Gedanken gelten den Menschen in der Ukraine. Wir sind erschüttert angesichts der Zerstörung und des menschlichen Leids und stehen solidarisch fest an ihrer Seite. Den baltischen Ländern und insbesondere Polen danken wir für die Welle der Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme und Versorgung von Flüchtenden, die wir in den vergangenen Wochen gesehen haben. Wir rufen alle Hansestädte dazu auf, die Leidtragenden des Krieges humanitär zu unterstützen.

Der Dialog ist ein Mittel des Friedens. Deshalb darf die Kommunikation mit unseren Hansestädten in Russland und Belarus nicht vollständig abgebrochen werden. Die Städte bleiben Mitglieder des Hansebundes.

Vertreterinnen und Vertreter russischer Hansestädte werden von allen offiziellen Funktionen, auch im Präsidium, bis auf Weiteres entbunden. Die Übernahme neuer Ämter oder Funktionen durch Vertreterinnen und Vertreter russischer oder belarussischer Hansestädte ist nicht möglich. Die Delegationen der Städte sind auch von einer Teilnahme am Internationalen Hansetag bis auf Weiteres ausgeschlossen. Die aktive Mitarbeit in Projekt- und Arbeitsgruppen wird bis auf Weiteres ausgesetzt, die Kommunikation aber nicht abgebrochen. Geld- und Sachleistungen bzw. Zahlungen aus Projektfördermitteln an die russischen Projektpartner sind aufgrund der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine bis auf Weiteres ebenfalls ausgesetzt. Jegliche Beteiligung des Städtebundes an Aktivitäten oder Veranstaltungen russischer und belarussischer Städte wird ausgeschlossen.

Diese Maßnahmen richten sich nicht gegen die Menschen in den russischen Hansestädten, sondern gegen den russischen Präsidenten, der unermessliches Leid über die Ukraine bringt und den Frieden in Europa zerstört. Der Städtebund wertschätzt die persönlichen Kontakte und Beziehungen zu den Hanseatinnen und Hanseaten in Russland, die über Jahre gewachsen sind. Diese individuellen Kontakte sollen weiterhin gepflegt werden. Eine Zusammenarbeit auf offizieller Ebene ist erst wieder möglich, wenn Frieden herrscht. Der Städtebund unterstützt jegliche Bemühungen in den Hansestädten in Russland, sich für den Frieden einzusetzen.“